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Thought of a Briton on the Subjugation of Switzerland

Two Voices are there; one is of the sea,
One of the mountains; each a mighty Voice:
In both from age to age thou didst rejoice,
They were thy chosen music, Liberty!
There came a Tyrant, and with holy glee
Thou fought’st against him; but hast vainly striven:
Thou from thy Alpine holds at length art driven,
Where not a torrent murmurs heard by thee.
Of one deep bliss thine ear hath been bereft:
Then cleave, O cleave to that which still is left;
For, high-souled Maid, what sorrow would it be
That Mountain floods should thunder as before,
And Ocean bellow from his rocky shore,
And neither awful Voice be heard by thee!

Gedanken eines Briten anläßlich der Unterwerfung der Schweiz

Zwei Stimmen sind es, eine auf dem Meer,
die andre in den Bergen ist zu Haus,
darin seit je Du drücktest froh dich aus:
Freiheit, ihren Klang dort liebst Du sehr!
Mit Eifer gegen des Tyrannen Heer
Du kämpftest, doch verbeblich Dein Bemühn:
Aus Deiner Alpenfestung mußtest flieh’n,
und hörst des Wildbachs Rauschen jetzt nicht mehr.
Nachdem der Heimatklänge Du beraubt,
halt fest, halt fest, was Dir noch bleibt!
Denn traurig wär’ es doch, hochherz’ge Maid,
wenn an der Küste Felsen Brandung braust,
der Berge Flüsse donnern wie zuvor
und ihre Stimme nicht erreicht Dein Ohr!

c. ~1806, October 30 - 1807, February;
first p. 1807 also 1809, December 21 in The Friend

Einmarsch der Franzosen in die Schweuiz erstmals 1798;
Wordsworth bezieht sich wohl auf das Jahr 1802/1803,
wo erneut das von Parteienstreit, ja Bürgerkrieg gebeutelte Land
durch Napoleons Truppen besetzt und dann mit der sog.
Mediationsakte, einer neuen Verfassung, befriedet wird.
Napoleon hat das Recht, in der Schweiz Söldner zu werben,
und die Schweiz darf sich keinen anderen Bündnissen anschließen.